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2007 - wie weiter?
„Alles Gute, Glück und Zufriedenheit“ wünscht der Vorstandsvorsitzende der Telekom AG, René Obermann, allen Beschäftigten für das Jahr 2007.Als Ermutigung werden sie diesen „Neujahrsgruß“ nicht begreifen, denn unverhohlen und provokativ wird gleichzeitig eine Kürzung der Einkommen und eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen angekündigt.

Nachdem Ende 2006 die Einkommen der Monteure und Call-Center-Beschäftigten ins Visier genommen wurden, sollen jetzt die „gute Bezahlung“ und die „komfortablen Rahmenbedingungen“ (O-Ton Obermann) aller Beschäftigten generell gekürzt werden.

So wird die Motivation der Beschäftigten zur Kundenrückgewinnung nicht gesteigert.
So führt man ein Unternehmen nicht in die Zukunft.

Dazu braucht es:
· Guten Service
· Zufriedene Mitarbeiter
· Zeit für die Kunden
· Ein weitsichtiges Management
· Eine Kurskorrektur zugunsten der Motivation der Beschäftigten

Wir leisten Widerstand
· gegen Lohnkürzungen
· gegen eine weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen
· gegen weiteren Personalabbau
· gegen weitere Auslagerungen

SEI DABEI, WENN UNSERE AKTIONEN STARTEN!

Herr Obermann hält die Rahmenbedingungen für die Arbeit bei der Telekom für komfortabel. Offenbar hatte er noch nicht genügend Zeit, sich dem betrieblichen Alltag zu stellen. Dort würde er erfahren, zu welchem Arbeitsdruck der laufende Personalabbau bereits geführt hat. Wer wie Herr Obermann die Einkommen für zu hoch hält, sollte sich ein besseres Bild über die gestiegenen Lebenshaltungskosten auch der Telekom-Beschäftigten machen.

Herr Obermann schlägt zwar zwischenzeitlich ver.di gegenüber etwas mildere Töne bei den Konzernabsichten die Einkommen zu verschlechtern an. Hinter den Kulissen wird aber offensichtlich an der Gründung einer T-Sercive-GmbH als internes Konzernunternehmen gearbeitet. Eine eigenständige Service-GmbH kann schnell verkauft oder den als Drohgebärde zu verstehenden "Marktbedingungen" unterworfen werden. ver.di wird alles versuchen, auf die laufenden Planungen Einfluss zu nehmen und alle Kraft dafür verwenden, die Bedrohung für die Beschäftigten und ihren Familien zu beenden. Dabei ist es in einer solchen Auseinandersetzung immer gut, auf Originaltöne von Betroffenen verweisen zu können.

Bei den in den Hinterzimmern der Telekom-Führungsetage laufenden Planungen muss den Beteiligten eines immer wieder in das Bewusstsein bebracht werden:
Ständiger Personalabbau und permanente Umorganisationen, Unzulänglichkeiten bei der IT und in den Prozessen haben im Konzern die Probleme verursacht, die die Beschäftigten ausbaden sollen. ver.di fordert seit Jahren, dass die Telekom ihren Service, ihre IT und ihren Vertrieb verbessern muss. Herr Obermann scheint diese Notwendigkeiten nun verstanden zu haben. Schade nur, dass trotz dieser neuen Einsichten an ebenso alten wie falschen Vorstellungen zur Personalkostenreduzierung festgehalten wird.

Personal u. Nachhaltigkeitsbericht Dt. Telekom 2005:
Beschäftigungsbündnis

Um die Personalkosten zu reduzieren, verfolgt die Deutsche Telekom nicht ausschließlich einen klassischen Abbau von "Köpfen", sondern rückt den Personalaufwand in den Fokus. Im Sinne eines kapazitätsorientierten Beschäftigungsmanagements werden alle Facetten - wie Arbeitszeit, Entgelt und Personalbestand - betrachtet.

So hat die Deutsche Telekom im Rahmen der Tarifrunde 2004 mit dem Sozialpartner ver.di ein Beschäftigungsbündnis geschlossen, um Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern und gleichzeitig den Personalaufwand spürbar zu senken. Das Bündnis beinhaltet unter anderem eine beschäftigungssichernde Wochenarbeitszeitverkürzung...

Pressemeldung Deutsche.Telekom v. 24.10.2006

(...)So liegen beispielsweise im Service- und Call-Center-Bereich die marktüblichen Vergütungen zwischen 30 und 50 Prozent unter den Telekom-Gehältern. "Wir können die betroffenen Arbeitsplätze nur dann langfristig sichern, wenn es uns gelingt, die Arbeits- und Entgeltsysteme konsequent am Marktniveau auszurichten", sagte Klinkhammer und appelliert an die Sozialpartner, die Pläne mitzutragen.

Auch die Produktivität - etwa bei der Wochenarbeitszeit - muss gleichzeitig im Interesse der Kunden erhöht werden, um bezahlbare Services anbieten zu können. "Nur mit substanziellen Beiträgen der Arbeitnehmerseite können wir der Arbeit im Konzern eine Chance geben. Die Alternative ist die Dekonsolidierung dieser Einheiten", so Klinkhammer weiter.(...)

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